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Lichtklänge
Schon auf dem Weg zur Kirche bietet sich den Besuchern ein ungewohntes und überraschendes Bild: Das Kirchengebäude leuchtet farbig im Dunkel der Nacht. In der Kirche beleuchten Kerzen einladend warm die Fenster. Ungewohnte Klänge ziehen die Besuchenden schon bei der eröffnenden Andacht in den Bann. Improvisationen mit unterschiedlichen Instrumenten vom "Regenmacher" über Trompete, Bongos und Keyboard bis hin zu weniger bekannten wie der Schlitztrommel werden untermalt von variantenreichen Lichtspielen.
Vor allem in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens ist eine Künstlergruppe unterwegs mit dem Projekt "Lichtklänge". Gemeinsam mit der jeweiligen Kirchengemeinde entwickeln sie eine besondere Form der Andacht und Meditation.
Immer wieder sind kirchenferne Besucher zu sehen, die hinterher begeistert davon berichten, dass sie einen ganz neuen Blick auf "die Kirche" gewonnen haben. Sie meinen dabei mehr als das Gebäude. Aber auch ganz kirchennahe Gemeindeglieder gewinnen einen neuen Eindruck von "ihrer" Kirche, wenn zum Beispiel durch eine Lichtprojektion nur der Altar der Kirche zu sehen ist. Die meditative Musik, untermalt mit Bildern und der ständig wandelnden Beleuchtung, bringt bei den Besuchern eine Vielzahl von Gedanken in Bewegung. Immer neue Klänge aus unterschiedlichen Winkeln der Kirche nehmen den Zuhörer gefangen und neue Farbspiele lenken Blick und Gedanken auf verschiedene Bereiche des Gebäudes.
Oft bekommen die Abende durch Lesungen und ihnen zugeordnete Musik einen ganz besonderen Rahmen. Dies war beispielsweise schon zu erleben am Reformationstag, zu Pfingsten oder in der Advents- und Weihnachtszeit. Aber es sind auch kirchenjahresunabhängige thematische Bezüge möglich. So konnte man "Lichtklänge" auch schon zum Thema "Schöpfung" erleben.
"Wir öffnen ,Hörizonte'", sagen die Veranstalter selbstbewusst. Ihre Form der Veranstaltung zeigt einen Weg in der Suche nach neuen geistlichen Erfahrungen. Wenn Avantgarde, Jazzharmonik und Minimal Music mit den stimmungsbollen Beleuchtungskonzepten zusammenkommen, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten der Verkündigung: vielleicht während einer Nacht der Kirchen, einem Festtag oder auch ganz ohne besonderen Anlass.
