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Church Tours an der Ruhr

Kirchen sind Kulturorte und ebenso Landmarken der geschichtlichen Identität einer Region. Reisenden wird erzählt, was Christen in Jahrhunderten an diesem Ort bewegt hat. Kirchen stehen für die Inhalte des Glaubens und ebenso für die jeweilige Ausrichtung der Architektur und der Kunst in der Epoche ihrer Entstehung. Sie gehören zu den herausragenden touristischen Zielen und verdienen es darum, durch ein überregionales touristisches Reisekonzept erschlossen zu werden.

Anlässlich des Kulturhauptstadtjahres RUHR 2010 hat der Kirchenkreis Essen ein besonderes Projekt entwickelt, das kirchliche und touristische Ziele zwischen Duisburg und Dortmund verbindet. Es ist das Projekt des Monats der Internetplattform "Kirche im Aufbruch".

Das Konzept "Church Tours Ruhr" erstreckt sich über die gesamte Region von Duisburg bis Dortmund mit ihren 5,3 Millionen Menschen. Damit arbeitet es in einer räumlichen Ausdehnung von 116 km Breite und 67 km Länge. Es überschreitet dabei die landeskirchlichen Grenzen zwischen Rheinland und Westfalen, wie es das Gebiet von drei Bistümern streift. Mit seinen 22 Kirchenkreisen bewegt sich Church Tours Ruhr in einem Umfeld von 53 großen und kleineren Städten.

Die Erstellung eines Reisekonzeptes vollzog sich dabei in mehreren Schritten: Am Anfang stand die Erschließung relevanter Kirchen durch eine Fragebogenaktion. Im Weiteren wurde mit den ausgewählten Kirchgemeinden über den Besuch ihrer Kirche durch Reisegruppen eine vertragliche Regelung getroffen. "Member of Church Tours" verpflichten sich, Reisegruppen im Rahmen der verlässlich geöffneten Kirchen Zutritt zu ermöglichen oder ihnen nach vorheriger Absprache die Kirche zu öffnen. Dafür wurde ihnen im Gegenzug zugesagt, pro Person 1 Euro zu erhalten.

Für attraktive Tagesreisen galt es im Weiteren thematische Routen zu bilden. Im Ruhrgebiet heißen sie:

  • "Zu den Ursprungsorten im Ruhrtal"
  • "Zu alten Handelsplätzen entlang des Hellwegs"
  • "Begegnung zwischen den Religionen und Kulturen".

Dabei waren neben den angefahrenen Kirchen und Gotteshäusern auch Aspekte des allgemeinen Tourismus einzubeziehen, etwa eine Schifffahrt auf dem Baldeneysee oder ein Besuch des neuen Ruhrmuseums auf der Zeche Zollverein in Essen. Ebenso galt es für die Mahlzeiten hinreichend Zeit einzuplanen (Mittagessen und Kaffeetrinken) und geeignete Orte zu finden, wobei gerne auch Initiativen der Diakonie in den Blick genommen wurden.

Es bedurfte in einem weiteren Schritt der Schulung von Reisebegleiter/innen durch den Kirchenkreis in Verbindung mit einem Träger des allgemeinen Tourismus, etwa der städtischen Tourismuszentrale oder einem Träger der Ausbildung zum Regio-Guide.

Schließlich musste ein ortsansässiges Reiseunternehmen gefunden werden, mit dem der Vertrag geschlossen wurde.

Zu den oben genannten Routen gesellten sich bald weitere Themenfahrten, wie etwa die Orgelfahrten, die "Nightline", wo zwei Kirchen in der Nacht besucht werden, die "Faire Fährte", bei der Orte der Eine-Welt-Bewegung in der Region angefahren werden. Sogar die Kombination von Fahrradtouren mit Busbegleitung kam hinzu.


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Publikationsdatum dieser Seite: Mittwoch, 7. Februar 2018 17:39