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Reformation und Toleranz - Visuelle Denkwege zu Luther

Die in einer deutschen Großstadt entstandene Fotoserie zeigt junge Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft und Kultur, unterschiedlicher Religion und Weltanschauung. Dem Fotografen Ulrich Püschmannn gelingt es, durch die sichtbare Oberfläche das Unsichtbare hindurch scheinen zu lassen: Die Offenheit, das Selbstwertgefühl, die Authentizität und die Emotionalität junger Menschen. Das äußere Erscheinungsbild wird zum Transparent einer tieferliegenden Wahrheit und Gemeinschaft. Die portraitierten Personen lassen den Betrachter nach der eigenen Toleranzbereitschaft fragen. Sie alle haben Grenzen überwunden und leben nun in Toleranz zusammen.

Dazu leuchten am unteren Bildrand Zitate berühmter Persönlichkeiten wie z.B. Martin Luther King, Rosa Luxemburg oder Theodor Fontane auf, die das innere Gespräch des Betrachters anregen sollen.

Die Ausstellung ist Teil einer Serie von Ausstellungen, die Ulrich Püschmann mit seiner "GalerieLuther" für die gesamte Reformationsdekade plant und durchführt. Die für das Themenjahr "Reformation und Toleranz" erstellten Bilder werben angesichts einer zusammenwachsenden Welt um Respekt, Verständigung und Ausgleich. In einer Zeit großer Mobilität und Flexibilität werden mehr und mehr Menschen aus allen Erdteilen aufeinandertreffen, die eine unterschiedliche Geschichte und Tradition leben. Ein breites Spektrum an kultureller Identität, politischer Überzeugung, nationaler Herkunft, familiärer Bindung, sexueller Orientierung und religiöser Verwurzelung lässt sich ohne den Gedanken der Toleranz kaum gestalten. Deshalb ist Toleranz ein unerlässliches Bindeglied in einer zusammenwachsenden Welt.

Die Foto-Ausstellung war zuerst in der Stadtkirche Wittenberg zu sehen. Viele Besuchende dort haben sich mit der Frage der Toleranz anhand dieser provozierenden Bilder auseinander gesetzt. Dr. Johannes Block, Pfarrer an der Stadtkirche Wittenberg, sagt dazu: "Am Traditionsort wurden alte Ideen neu durchbuchstabiert.? Weitere Stationen der Ausstellung waren die Apostelkirche in Essen - Frohnhausen und die Wallonerkirche in Magdeburg. Dort wurden die zwölf Bildtafeln parallel zur Wanderausstellung  "450 Jahre Heidelberger Katechismus" gezeigt. Etwa 200 Personen hörten bei der Eröffnung einen Vortrag des früheren Vorsitzenden des Rates der EKD, Prof. Dr. Wolfgang Huber. Der Berliner Altbischof hat dabei zu mehr religiöser Toleranz und friedlicher Konfliktlösung aufgerufen. Die Antwort auf die Frage nach Frieden und Toleranz zwischen den Religionen kündige sich erst dann an, wenn die Religionen ihre Differenzen im Glaubensverständnis in einer Weise austragen können, die den Frieden nicht gefährdet, sondern stärkt, erklärte Huber.

Aus dem erstellten Bildfundus entsteht außerdem  eine Video-Installation, die in Essen während der Interkulturellen Woche Ende September unter dem Leitwort "Rassismus entsteht im Kopf...Offenheit auch" gezeigt werden wird.
 
Wie Menschen Grenzen überschreiten oder an Grenzen geraten und dabei ganz neue Erfahrungen machen, ist Thema dieses Monats auf der Internetplattform "Kirche im Aufbruch".


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Publikationsdatum dieser Seite: Mittwoch, 7. Februar 2018 17:39