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Bürgersolaranlage auf dem Kirchendach

Nachhaltigkeit ist zu einem echten Überlebensthema geworden. Kirche reflektiert ihren eigenen Verbrauch und das eigene Verhalten stärker; nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Verantwortungsgründen. Niemand kann auf Kosten der nachfolgenden Generation leben. Das wissen Christinnen und Christen und so entwickeln viele Gemeinden, Landeskirchen und Initiativen Ideen, wie sie nachhaltiges und faires Leben gezielt fördern können.

Rund um die Solaranlage auf dem Dach der Friedenskirche in Bremen hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die das Modell aktiv unterstützt und auch gemeinschaftlich finanziert. Die Evangelische Friedensgemeinde ist Teil dieser Initiative, stellte die sanierten und wärmeisolierten Dachflächen zur Verfügung und steuerte eine kräftige Anschubfinanzierung bei.

Auf einer Versammlung interessierter Bürgerinnen und Bürger haben sich am 26. Mai 2010 zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils bereit erklärt, die Sonnenenergieanlage privat mitzufinanzieren. Mehr als die Hälfte der Gesamtkosten, nämlich 55.000 Euro wurden von Privatpersonen bereit gestellt, die auf diesem Wege ein Zeichen setzen für den Umwelt- und Klimaschutz. Es hatte sogar noch mehr Interessenten an einer finanziellen Beteiligung gegeben, die gar nicht alle berücksichtigt werden konnten. Zudem trug der lokale Energieversorger swb mit einer Förderung von 20.000 Euro zum Gelingen dieses Projektes bei.

Die Anlage wird vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND-Umweltdienstleistungsgesellschaft) betrieben. Das Modell hat sich andernorts bereits bewährt und ist seriös durchgerechnet. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die evangelische Kirche im Viertel finanzieren mit den zur Verfügung gestellten 20jährigen Darlehen die Solaranlage. Aus den verlässlichen Einnahmen der Photovoltaikanlage werden - nach Abzug der laufenden Betriebskosten - jährlich die Überschüsse an die Darlehensgeber ausgezahlt. So wird nicht nur das Darlehen getilgt, sondern es ist auch eine durchschnittliche Verzinsung von ca. 5 % zu erwarten. So lohnt sich diese Investition nicht nur unter Klimaschutzaspekten, sondern auch für den eigenen Geldbeutel. Wie es das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2010 vorsah, wird der gesamte  erzeugte Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist.

"Wir sind sehr erfreut über die große Unterstützung aus der Nachbarschaft", sagt Pastor Bernd Klingbeil-Jahr von der Friedensgemeinde. Mit einem Themenjahr "Selig sind die Klimaschützer" hatte sich die Gemeinde im Jahr 2010 in einem größeren Kontext mit Fragen der Verantwortung für die Schöpfung durch Christinnen und Christen beschäftigt.

Die Bürgersolaranlage auf dem Dach der Friedenskirche ist Projekt des Monats der Internetplattform "Kirche im Aufbruch". Die Plattform begleitet das Themenjahr "Reformation und Politik" mit seinen jeweiligen monatlichen Schwerpunkten. Im Januar ist das "Erde bewahren - anders leben".


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Publikationsdatum dieser Seite: Mittwoch, 7. Februar 2018 17:39